Moustaches gegen Prostatakrebs

Sollten Ihnen diesen November besonders viele Schnurrbärte ins Auge stechen, hat das einen guten Grund: Die Sympathisanten der Movember-Bewegung wollen mit den spriessenden Stoppeln für das Thema Männergesundheit sensibilisieren. Die Lindenhofgruppe und das Prostatazentrum Bern unterstützen das wichtige Anliegen mit einer Sensibilisierungskampagne.

Als Botschafter für die Kampagne konnte die Lindenhofgruppe Spieler des SCB und Mitglieder des Medical Teams gewinnen. Sie präsentieren sich mit dem typischen Movember-Schnauzbart und ermuntern Männer ab 40 zum regelmässigen Prostata-Check und junge Männer, bei Hodenbeschwerden zur Urologin oder zum Urologen zu gehen. Die Sprache ist direkt und humorvoll, um falsche Schamgefühle von Anfang an zu unterbinden. Zu sehen sind die Sujets im November online auf News-Portalen, auf den Screens im ÖV in und rundum Bern sowie auf unseren Social-Media-Kanälen.

Hören Sie rein in die spannende Beiträge zu Hoden- und Prostatakrebs von Radio Bern aus dem Jahr 2021

Von der Bier-Idee zur Bewegung für Männergesundheit

Alles begann mit ein paar jungen Australiern, die aus Jux beschlossen, sich Schnauzbärte wachsen zu lassen und die Resultate einen Monat später zu vergleichen. Die damals völlig unhippen Oberlippenbärte sorgten im Bekanntenkreis für viel Stirnrunzeln und skeptische Fragen. Da sagten sich die Kumpels, diese Aufmerksamkeit lasse sich doch für eine gute Sache kanalisieren – zum Beispiel für das unterschätzte Thema «Männergesundheit». Die Movember-Bewegung war geboren! Seither lässt sich eine wachsende Zahl von Männern – und kreativen Frauen – jeden November einen Schnurrbart wachsen, klärt auf und sammelt Spenden für spezifische Forschungsprojekte. Zu den wichtigsten Themen gehören Prostata- und Hodenkrebs. Weiter Infos dazu finden Sie im Prostatazentrum Bern.

Kleine Drüse, grosses Thema

Prostatakrebs macht im Anfangsstadium oft keine spürbaren Beschwerden. Darum empfiehlt sich zur Früherkennung eine regelmässige Vorsorgeuntersuchung – damit sollte mit spätestens 45 Jahren begonnen werden. Leider scheuen einige Männer davor zurück, weil der Arzt die Prostata abtastet, indem er den Finger in den Enddarm einführt. In Wirklichkeit ist diese Untersuchung aber weder schmerzhaft noch peinlich, sondern einfach nur sinnvoll und schnell vorbei. Das Prostatazentrum Bern der Lindenhofgruppe ist, nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), zertifiziert und verfügt über hervorragende Urologinnen und Urologen. Mit jährlich rund 400 neuen Patienten ist es das grösste Zentrum seiner Art im Kanton, und das zweitgrösste im Land. Weitere Informationen finden Sie hier.

«Know your nuts»

Hodenkrebs kann auch sehr junge Männer treffen. Es empfiehlt sich, die eigenen Hoden regelmässig abzutasten und ein Gespür zu entwickeln, was normal ist und was nicht. Bei Verhärtungen und Knoten sollte man unverzüglich zum Arzt. Genauso bei Schmerzen oder einem ziehenden Gefühl in einem Hoden oder in der Leistengegend. Auch hier gilt: Verklemmtheit nützt niemandem – ausser dem Krebs. Weiter Infos dazu finden Sie im Bereich Männergesundheit.

Männergesundheit? Das Thema wirft Fragen auf

Im Rahmen unserer Movember-Kampagne haben wir die gefragt, die es wissen müssen. Unsere Spezialistinnen und Spezialisten vom Prostatazentrum Bern standen uns Rede und Antwort.

Was ist eigentlich Prostatakrebs?

Dr. med. Brigitte Arndt, Urologin am Prostatazentrum Bern, klärt auf:

«Die Prostata ist eine Drüse und befindet sich unterhalb der Blase, vor dem Darm. Sie wird auch Vorsteherdrüse genannt. Ihre Aufgabe ist es, eine Flüssigkeit zu produzieren, die das Sperma schützt und anreichert. Wenn sich einige Zellen der Prostata vermehren, kann ein Tumor entstehen. Wenn ein solcher Prostatakrebs nicht behandelt wird, können die Krebszellen über die Prostata hinaus streuen und entferntere Körperteile befallen. Viele Betroffene haben anfangs keine Symptome. Deshalb empfehlen wir Männern ab spätestens 45 Jahren und bei familiärer Belastung sogar ab 40 Jahren regelmässige Krebsvorsorge-Untersuchungen.»

Welche Beschwerden macht Prostatakrebs?

Dr. med. Brigitte Arndt, Urologin am Prostatazentrum Bern, erklärt:


«Prostatakrebs macht im Anfangsstadium oft keine spürbaren Beschwerden. Umso wichtiger ist die Früherkennung durch regelmässige Vorsorgeuntersuchungen. Männer sollten ab spätestens 45 Jahren und bei familiärer Belastung sogar ab 40 Jahren an das Thema denken und regelmässig zur Krebsvorsorge gehen. Lassen Sie sich am besten von der Ärztin oder dem Arzt Ihres Vertrauens beraten.»

Kommt Prostatakrebs häufig vor?

Dr. med. Dominik Böhlen, Urologe und ärztlicher Leiter am Prostatazentrum Bern, gibt Auskunft:

«In der Schweiz ist Prostatakrebs die häufigste Krebsart des Mannes. Daran erkranken pro Jahr rund 6100 Männer neu. Wir behandeln mit unserem interdisziplinären Team über 350 neu diagnostizierte Prostatakrebs-Patienten im Jahr. Damit stehen wir schweizweit und im Kanton Bern an erster Stelle (BAG-Statistik 2020). Es ist uns wichtig, die Patienten gemäss den aktuellsten medizinischen Behandlungsleitlinien optimal zu versorgen. Darum haben wir uns im Jahr 2019 von der Deutschen Krebsgesellschaft DKG zertifizieren lassen.»


Sind Vorsorgeuntersuchungen zur Vorbeugung von Prostatakrebs sinnvoll?

Prof. Dr. med. Martin Spahn, Urologe am Prostatazentrum Bern, ermuntert Männer Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen:

«Die Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs dauert rund 30 Minuten. Diese Minuten können für die Lebensqualität der Patienten genauso wertvoll sein wie die hochpräzisen Diagnose- und Operationsmethoden, die wir anwenden. Als ein durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DK) zertifiziertes Zentrum wird sichergestellt, dass wir Prostatakrebspatienten gemäss den aktuellsten medizinischen Behandlungsleitlinien durch unser multidisziplinäres Team von Spezialistinnen und Spezialisten optimal versorgen können. Wir legen grossen Wert auf ein enges Kooperationssystem zwischen Fachärztinnen und -ärzten, Pflegefachpersonen und Therapeuten. Unser Angebot umfasst Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge.»


Ist der Prostata-Check schmerzhaft?

Dr. med. Silvan Boxler, Urologe am Prostatazentrum Bern, erläutert:

«Viele Männer scheuen sich vor einer Vorsorgeuntersuchung. Es ihnen peinlich, weil die Urologin oder der Urologe die Prostata durch den Enddarm abtastet. Doch Schamgefühle sollten hier keinen Platz haben und schmerzhaft ist das in der Regel auch nicht. Bei der Vorsorgeuntersuchung nehmen wir ausserdem Blut ab, um Krebsmarker entdecken zu können und machen ein Ultraschallbild. Es ist entscheidend, einen Prostatakrebs frühzeitig zu entdecken und – wenn nötig – zu behandeln.»


Hodenkrebs – ein Thema für junge Männer?

Dr. med. Silvan Boxler, Urologe am Prostatazentrum Bern, bestätigt:

«Hodenkrebs kann auch junge Männer treffen. Gut 80 Prozent der Hodenkrebspatienten sind jünger als 50 Jahre. Eine spezielle Früherkennungsuntersuchung für Hodenkrebs gibt es nicht. Die gute Nachricht ist, dass die Krebserkrankung heute - oft sogar in einem späteren Stadium - geheilt werden kann. Es empfiehlt sich, die eigenen Hoden regelmässig abzutasten. So entwickelt man ein Gespür dafür, was normal ist und was nicht. Tasten Sie dazu jeden Hoden einzeln ab. Achten Sie auf Schwellungen, leichte Vergrößerung oder Änderung der Festigkeit. Wenn Sie etwas Ungewöhnliches feststellen, wenden Sie sich an die Ärztin oder den Arzt Ihres Vertrauens.»

Mo... was?

Nein, Movember ist kein Schreibfehler. Sondern ein sogenanntes Kofferwort, zusammengesetzt aus «Mo» – einem Slang-Ausdruck für Schnurrbart – und «November».

Dr. med. Dominik Böhlen, Urologe und ärztlicher Leiter am Prostatazentrum Bern, im Interview:

Weshalb Männer Aufholbedarf im Gesundheitsbewusstsein haben und wann Mann zur Vorsorge­untersuchung gehen sollte, hören Sie im Beitrag von Radio Rabe.

Hörenswert

Wochenthema auf Radio Bern 1: Warum es wichtig ist, über Prostata- und Hodenkrebs zu sprechen? Hören Sie jetzt die Beiträge von unseren Spezialistinnen und Spezialisten vom Prostatazentrum Bern.

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